Island auf
der Ringstraße
Auf Island gibt es eine Hauptstraße, den Hringvegur. Diese Ringstraße führt einmal rund um die Insel und eignet sich perfekt für eine Rundreise durch das Land der Elfen, Vulkane und Geysire. Die Route bietet eindrucksvolle Aussichten auf der gesamten Strecke. Von ihr zweigen kleinere Straßen und Strecken ab, die zu Fjorden, Städten, Halbinseln, Hochebenen und vielen weiteren Sehenswürdigkeiten führen.

WeltkulturerbeÞingvellir Nationalpark

Þingvellir heißt so viel wie „Ebene der Volksversammlung“. Und das ist durchaus wörtlich zu verstehen. An diesem Platz tagte seit dem Ende der Landnahmezeit eines der ältesten Parlamente der Welt.

Seit dem Jahr 930, der späten Zeit der Landnahme, war dieser legendäre Platz Tagungsort des isländischen Parlaments – nach Griechenland und dem Römischen Reich das älteste der Welt. Þingvellir ist historisch und geologisch von großer Bedeutung für Island. Das Gebiet liegt inmitten der isländischen Dehnungszone. Hier driften die Kontinente Europa und Amerika auseinander. Offene Klüfte und Spalten ziehen sich durch das absinkende Gebiet des Grabens von Þingvellir. Besonders eindrucksvoll ist das in der Almannagjá – der „Allmänner-Schlucht“ – zu sehen. Þingvellir ist von 4 Vulkansystemen umgeben, die sich immer wieder mit Erdbeben bemerkbar machen.

Geschichtlich interessant ist Þingvellir als zentraler Versammlungsplatz der Isländer. Seit dem Jahre 930 fanden am Lögberg, dem „Gesetzesfelsen“, die alljährlichen Zusammenkünfte des Althing (isländisch Alþingi) statt. Bis zum Jahr 1798 blieb dies der Hauptversammlungsort der Nation. Der Althing in Þingvellir bildete die höchste politische Instanz des Landes und war zugleich Parlament und Gerichtsort. Þingvellir war auch Schauplatz isländischer Sagas. Im Jahre 1000 wurde hier die Christianisierung Islands beschlossen. Im Jahr 1874 erhielt Island eine eigene Verfassung und 1944 wurde hier die unabhängige Republik Island proklamiert. Zur 1.000-Jahr-Feier der Gründung des isländischen Parlaments wurde 1930 der Þingvellir-Nationalpark gegründet – seit 2004 ist der Nationalpark UNESCO-Weltkulturerbe. Kein Ort auf Island ist enger mit der Geschichte und Kultur des Landes verbunden als Þingvellir.

Aber auch landschaftlich ist die Ebene von Þingvellir sehr interessant – nicht ohne Grund wurde sie in den berühmten „Golden Circle“ aufgenommen, der „Mutter aller Islandtouren“. Der wohl größte See Islands – der Þingvallavatn – hat extrem klares Wasser und einen der exklusivsten Tauchspots der Welt zu bieten: die Silfra-Spalte. Mit Sichtweiten von über 100 Metern kann man im tiefblauen Wasser quasi zwischen den Kontinenten schweben.

Die blühende StadtHveragerði

Wer Reykjavík mit dem Auto über die Ringstraße in Richtung Süden verlässt, wird die Stadt Hveragerði nach ca. 40 Kilometern passieren. Die kleine Stadt im Süden Islands ist bekannt für die Nutzung der geothermalen Energie zur Beheizung von Gewächshäusern, so dass hier Blumen, Gemüse und Südfrüchte gezüchtet werden.

Vor einigen Jahren war Hveragerði noch ein stark frequentierter Anlaufpunkt und bei vielen Reiseanbietern Teil der Touristenroute „The Golden Circle“. Grund war ein über die Grenzen hinaus bekannter Blumenladen, das Café Eden. Es war eine Kombination aus Gewächshaus mit Ausstellung exotischer Pflanzen, einem Blumengeschäft und einem Cafébetrieb, welches bei den Touristen großen Anklang fand. Mittlerweile ist das Café Eden einem Brand zum Opfer gefallen. Da die Besitzer nicht versichert waren und nicht über die Mittel für einen Wiederaufbau verfügten, stehen dort heute nur noch einige der Außenmauern. Diese sind aber zur kreativen Fläche einiger Graffiti-Künstler geworden, die sehr sehenswerte Kunstwerke hinterlassen haben.

Unter der Stadt und in der Umgebung, besonders in Richtung Norden, brodelt geothermale Energie. Überall im Ort gibt es Stellen, an denen Dampf aus dem Boden tritt. Das machen sich die Isländer in dieser Region schon seit sehr langer Zeit zu Nutzen und beheizen seit Jahrzehnten zahlreiche Gewächshäuser mit dieser natürlichen Energiequelle. Im Ort gibt es neben den einzelnen Austrittsstellen ein größeres Geothermalfeld, welches gegen eine kleine Eintrittsgebühr betreten werden kann. In diesem Gebiet gibt es unter anderem zwei heiße Quellen mit besonderer Geschichte. Die umgangssprachlich „Killerquelle“ genannte heiße Quelle hat in Wirklichkeit den Namen Manndrápshver. 1906 kam in dieser Quelle ein Mann ums Leben, als er diese nachts im Dunkeln übersehen hatte und in der Quelle verkochte. Deshalb wurden in Hveragerði Straßenlaternen montiert. Die andere Quelle ist die „Abfallquelle“, im isländischen Ruslahver genannt. Sie war trocken gefallen und wurde von den Einwohnern Hveragerðis als Müllhalde genutzt. Doch nach einem Erdbeben wurde die Quelle wieder aktiv und spuckte den ganzen Müll mit einer großen Explosion zurück in die Umgebung.

Allerdings sind einige der Quellen des Geothermalparks nach einem Erdbeben in 2011 trocken gefallen. Für Kinder gibt es einen Spaß der besonderen Art. Am Eingang können Eier erworben werden, die man im Park in einem kleinen Netz ins heiße Wasser der Quellen halten und garen kann. Verspeist werden können diese dann zusammen mit einem durch die Hitze der Quellen gebackenen Brot, welches auch am Eingang des Parks erhältlich ist. Und für jung und alt ist ein Fußbad im heißen Wasser in der Nähe des Eingangs eine wohltuende Abwechslung.
Wer in Hveragerði essen gehen will, der sollte das Restaurant „Kjöt og Kúnst“ in der Breiðumörk 21 besuchen, dort werden alle Gerichte mit geothermalen Dampf gegart.

Hinter dem WasserschleierSeljalandsfoss Wasserfall

Der Seljalandsfoss ist weltweit einer der wenigen großen Wasserfälle, bei denen man sich hinter den Wasserschleier begeben kann.

Ein kleiner, etwas rutschiger Pfad führt hinter die stürzenden Wassermassen. Das inspiriert nicht nur Fotografen. Es ist ein ganz besonderes Erlebnis. Mit etwas Glück kann man die tosenden Wassermassen in phantastischem Licht bewundern. Der ideale Zeitpunkt im Jahr ist um Mittsommer gegen Mitternacht. Wenn das Wetter mitspielt, blickt man durch den Seljalandsfoss auf einen Himmel in überwältigenden Farben.

Der Seljalandsfoss liegt im Süden Islands nahe der Ringstraße am östlichen Rand des Eyjafjöll. Auch hier finden wir mehrere Wasserfälle nahe beieinander. Der Seljalandsfoss stürzt über 66 Meter von einer hohen Klippe in einen kleinen See. Diese Klippe war früher einmal die Meeresküste. Die Landmasse Islands wurde jedoch langsam aber kontinuierlich über die Jahrtausende immer mehr angehoben und so ist die ehemalige Steilküste nun eine Abbruchkante im Land. Den Wasserfall kann man unten am „Tosbecken“ besichtigen. Man erlebt also direkt die von oben herabstürzenden Wassermassen. Hier entwickelt sich oft sehr viel Gischt und Wassernebel. Hält man sich zu lange auf, kann man schon mal komplett durchnässt werden.

Etwas verborgen und ganz in der Nähe des Seljalandsfoss liegt ein weiterer spannender Wasserfall, der Gljúfurárfoss. Sein Name bedeutet „Schluchtenbewohner“. Auch dieser Wasserfall stürzt von der Klippe. Er verschwindet allerdings hinter einem Felsen in einer tiefen Spalte, um sich dann in einem kleinen Fluss fortzusetzen. Ein steiler Pfad führt hinauf bis kurz unter die Fallkante. Von dort aus hat man einen überwältigenden Blick in die Höhle, in die der Wasserfall hinabstürzt. Nicht nur das tiefe Blau des Wassers, sondern auch der Klang der Wassermassen beindrucken. Das ursprüngliche Tosen hallt wie in einer Kathedrale. Und wer es sich zutraut, kann am Fuß des Wasserfalls durch den Fluss in die Felsengrotte wandern.

Ganz in der Nähe dieser Wasserfälle liegt ein weitläufiger hübscher Campingplatz mit einer kleinen Cafeteria, in der es exzellenten Kuchen in zwei Preiskategorien gibt: „kleiner Kuchen“ oder „großer Kuchen“. Hier zu bleiben ist eine der seltenen Möglichkeiten, nahe von Wasserfällen die Nacht zu verbringen.

Der "Waldwasserfall"Skógafoss

Die sechzig Meter hohe Fallkante des Skógafoss bildete einst die südliche Küstenlinie Islands. Heute ist das Meer fünf Kilometer vom Skógafoss entfernt und vom Wald ist nicht mehr viel übrig.

Nahe dem Ort Skógar findet sich einer der schönsten Wasserfälle Islands, der Skógafoss. Skógar wird als südlicher Zugang zum ewigen Eis des Gletschers Eyjafjallajökull gesehen. Der Name Skógafoss bedeutet „Waldwasserfall“ und geht auf eine Zeit zurück, in der dieser Landesteil noch mit Wald bedeckt war, also kurz nach der Landnahme 800 bis 900 n.Ch. Der Skógafoss stürzt – wie auch der Seljalandsfoss ganz in der Nähe – von einer Klippe herab, die einstmals die natürliche Küstenlinie Islands war. Die gesamte Insel hat sich am Ende der letzten großen Eiszeit soweit angehoben, dass eine Steilküste in der heutigen Höhe entstand. Der Skógafoss stürzt über mehr als 60 Meter in einem gewaltigen, 25 Meter breiten Wasservorhang hinab. Die Wassermassen des Skógafoss rauschen frei fallend in einem einzigen Schwall herab, keine Kaskaden, keine Unterbrechungen, nur ein einziger vollkommener Vorhang. Man fühlt sich klein als Mensch in der Nähe dieser Naturgewalt.

Falls man nicht wasserscheu ist, kann man sich dem Tosbecken auch etwas mehr nähern und fast hinter den Wasserfall laufen. Rechts am Skógafoss führt ein steiler Pfad nach oben. Man kann hier parallel zum Wasserfall bis zur Fallkante klettern. Dort oben kann man auch den Fluss Skóga sehen, wie er sich durch das Tal Skógargil arbeitet, um dann später als Skógafoss nach unten zu stürzen. Wandert man an der Skóga flussaufwärts, kann man mehr als 20 kleine Wasserfälle entdecken, von denen jeder seinen eigenen Charme hat. Hier beginnt auch der legendäre Wanderweg nach Þórsmörk über den Pass Fimmvörðuháls zwischen Eyjafjallajökull und Mýrdalsjökull.

Der Skógafoss ist von der Ringstraße aus leicht erreichbar. Der Skógafoss ist ein beliebtes touristisches Ziel und dient oft als monumentaler Fotohintergrund. Auch eine Legende rankt sich um den Skógafoss. In einer Höhle hinter dem Wasserfall soll eine Kiste mit Gold liegen, die der erste Siedler in Skógar namens Þrasi Þórólfsson dort versteckt haben soll. Der Versuch eines Jungen, diese Kiste zu bergen, scheiterte allerdings. Er bekam nur einen Griff zu fassen, den man heute im Volkskundemuseum von Skógar besichtigen kann. Alles nur eine Legende?

Am schwarzen StrandVík

Ein kleiner Ort unterhalb des Mýrdals-Gletschers mit einem weltberühmten Strand und einer permanenten Bedrohung, einem Ausbruch des Vulkans Katla – das ist Vík í Mýrdal.

Vík liegt an der südlichsten Spitze Islands. Der kleine Ort hat rund 300 Einwohner, keinen Hafen, aber einen der spektakulärsten Strände der Welt und liegt gefährlich nah am Vulkan Katla, der unter dem Gletscher Mýrdalsjökull schlummert. Die Katla ist eine gewaltige Caldera, die alle 40 bis 80 Jahre aktiv wird – das letzte Mal 1918. Das Datum lässt vermuten, dass ein baldiger Ausbruch der Katla nicht mehr fern ist. Die gefürchteten Ausbrüche sind eine große Gefahr für den kleinen Ort an der Küste. Denn im Falle eines Ausbruchs würden gewaltige Wassermassen aus abschmelzendem Gletschereis und Schlammlawinen zum Meer und damit über Vík í Mýrdal hereinbrechen. Ein Ahnung davon konnte man im Juli 2011 bekommen. Eine vulkanische Aktivität unter dem Mýrdalsjökull löste einen Gletscherlauf aus, der die Brücke über den Mýrdalssandur und Teile der Ringstraße zerstörte. Die Einwohner bleiben jedoch ihrem Ort treu und ziehen nicht weg. Regelmäßige und überaus realistische Evakuierungsübungen in Vík í Mýrdal helfen als Vorbereitung auf den „Worst Case“.

Der weltberühmte schwarze Lavastrand ist in einem kurzen Fußweg von Vík í Mýrdal aus erreichbar. Dieser südlichste Strand Islands bietet neben einer phantastischen Brandung und spektakulären Sonnenuntergängen einen schönen Ausblick auf eine bizarre Felsformation: Reynisdrangar. Diese Felsen sind vulkanischen Ursprungs und sollen der Sage nach Trolle darstellen, die beim Versuch, ein Boot ans Land zu ziehen, bei Sonnenaufgang zu Stein erstarrt sind. Die Kirche von Vík í Mýrdal liegt auf einem Hügel, von dem man einen schönen Ausblick über den Ort zum Meer genießen kann. Dieser Hügel dient den Einwohnern als erster Fluchtpunkt bei einer Evakuierung im Falle eines Ausbruchs der Katla. Vík í Mýrdal hat ein hübsches Café, ein Museum und eine Manufaktur, in der man Souvenirs und vor Ort hergestellte Islandpullover kaufen kann.

Ein weiteres lohnenswertes Ziel in der Region von Vík ist die Halbinsel Dyrhólaey. Das Felsentor, das für die Namensgebung verantwortlich ist, kann mit dem Schiff durchfahren werden. Allerdings ist das 115 Meter aufragende Eiland auch ein wichtiger Brutplatz für zahlreiche Vogelarten, so dass ein Besuch zu manchen Zeiten eingeschränkt sein kann. Spielt das Wetter entsprechend mit, hat man von Dyrhólaey eine atemberaubende Aussicht auf das Meer und kann den hiesigen Leuchturm besuchen.

Europas zweitgrößter Nationalpark Vatnajökull Nationalpark

Der Nationalpark ist wie eine Sammlung isländischer Naturwunder. Vom Dettifoss im Norden über den Zentralvulkan Askja bis zum Vatnajökull im Süden stehen so viele Attraktionen Islands unter Schutz.

Es ist der den Park beherrschende Gletscher, der dem Vatnajökull-Nationalpark seinen Namen gab: Vatnajökull, der „Wassergletscher“. Die Ausdehnung, die Gebiete und Sehenswürdigkeiten, die zum 2008 gegründeten Vatnajökull-Nationalpark gehören, veränderten sich im Läufe der Zeit. Die zu schützenden Flächen werden in der Zukunft eher noch wachsen. Schon heute umfasst der Park ein riesiges Gebiet von 13.920 km2 mit einer Vielzahl landschaftlicher, geologischer oder botanischer Highlights.

Der Vatnajökull-Nationalpark beginnt im Osten bei dem Ort Höfn mit seiner Gletscherausstellung, verläuft entlang der Südostküste nördlich des Jökulsárlón über Skaftafell (der 1961 gegründete Skaftafell-Nationalpark ist heute Teil des Vatnajökull Nationalparks) mit dem Besucherzentrum des Nationalparks bis auf die Höhe von Kirkjubæjarklaustur. Hier im westlichen Teil des Parks, an dem die Sprengisandur-Route entlang der Parkgrenzen verläuft, wurden 2011 Naturwunder wie der See Langisjór, die Eldgjá-Spalte und die Laki-Krater Teil des Nationalparks. Im nördlichen Teil endet das Kerngebiet des Parks in der „Missetäterwüste“ Ódáðahraun. In räumlich getrennten Teilen im Norden gehören zum Gebiet des Vatnajökull-Nationalpark der schönste Tafelvulkan Islands – die Herðubreið – und ein Teil des Flusstals der Jökulsá á Fjöllum von Ásbyrgi im Norden bis zum Dettifoss. Früher waren diese Gebiete Teil des Jökulsárgljúfur-Nationalparks, der 2008 im Vatnajökull Nationalpark aufging.

Bizarre EisbergeJökulsárlón

Mehr als 200 m tief und jeden Tag andere Darsteller: die Bühne des Jökulsárlón ist einmalig auf dieser Welt und bei jedem Wetter einfach atemberaubend. Der Jökulsárlón ist der bekannteste Gletschersee Islands.

Der Jökulsárlón liegt an der Südküste Islands direkt an der Ringstraße zwischen Skaftafell und Höfn. Er ist der bekannteste Gletschersee des Landes – übersetzt bedeutet der Name „Gletscherflusslagune“. Er liegt am Südrand des Vatnajökull. Der Jökulsárlón ist mit einer maximalen Tiefe von 248 Metern der tiefste See Islands. Und er ist wohl einer der jüngsten Seen der Insel. 1891 reichte der Gletscher noch direkt bis an das Meer. Bis 1966 war der Jökulsárlón noch ein unüberwindliches Hindernis für eine Umrundung Islands, erst dann wurde die Brücke über den kleinen Gletscherfluss gebaut.

Der Jökulsárlón ist berühmt für seine in vielen Blautönen schimmernden bizarren Eisberge mit schwarzen Einschlüssen aus der Asche vergangener Vulkaneruptionen. Sie brechen von der Gletscherzunge des Breiðamerkurjökull ab und bestehen aus sehr altem Wasser, welches hunderte, ja tausend Jahre im Gletscher schlummerte. Das verschiedenartige Blau der Eisberge entsteht durch die verschiedenen Kristallformationen im Eis und deren Reflexion des Lichtes. Bis zu vier Jahre kann es dauern, bis die Eisberge soweit abgeschmolzen sind, dass sie durch den kleinen Fluss das Meer erreichen können.

Hier am Jökulsárlón hat man die Möglichkeit, direkten Kontakt mit dieser faszinierenden Eiswelt aufzunehmen und sich sogar ein wenig wie James Bond zu fühlen, wenn man eine Tour mit den Amphibienfahrzeugen oder Zodiacs macht. Im Sommer sollte man sich rechtzeitig ein Ticket im Café am Parkplatz kaufen, weil der Andrang für die Touren groß ist. Der Jökulsárlón hat schon oft als eindrucksvolle Filmkulisse gedient. Neben Werbespots wurden hier zwei James-Bond-Filme gedreht: „Stirb an einem anderen Tag“ und „Im Angesicht des Todes“, aber auch Blockbuster wie „Tomb Raider“ und „Batman Begins“.

Der kurze Fluss, der die Lagune mit dem Meer verbindet, heißt Jökulsá á Breiðamerkursandi. Jökulsá bedeutet einfach „Gletscherfluss“. Die Gezeiten beeinflussen die Strömung des kurzen Flusses, so dass sie sich auch umkehren kann. Das auf diese Weise in die Lagune eindringende Salzwasser verhindert ein Zufrieren des Sees. So bietet sich das ganze über Jahr eine ständig wechselnde Szenerie von Eisbergen. Irgendwann verlassen viele der Eisberge die Lagune und treiben ins offene Meer. Der schwarze Strand nahe der Mündung des nur knapp 700 Meter langen und an der Brücke 80 Meter breiten Flusses ist übersät von unzähligen Eisbrocken, die wie kostbare, aber vergängliche Kristalle hier den ewigen Kreislauf des Wassers beenden. Dieser Platz ganz in der Nähe des Jökulsárlón wird von vielen Reisenden übersehen, lohnt aber in jedem Fall einen Abstecher.

Den Osten erkundenEgilsstaðir

Egilsstaðir ist wirtschaftliches Zentrum, Verkehrsknotenpunkt und idealer Ausgangspunkt für die Entdeckung der Landschaften im Osten Islands.

Die Stadt ist recht jung und neben einem einzelnen Hof gegründet worden. Erst 1944 entstanden hier die ersten Häuser. Seit 1987 hat Egilsstaðir das Stadtrecht. Heute wohnen hier ungefähr 2.300 Menschen. In Egilsstaðir findet man wichtige Einkaufsmöglichkeiten, einen für die Region großen Supermarkt, Baumarkt, Technikkaufhaus etc. Egilsstaðir hat neben Reykjavík und Akureyri den wichtigsten Flughafen des Landes und ist damit der bedeutsamste urbane Verkehrsknotenpunkt für den Osten Islands. Egilsstaðir ist so etwas wie das Servicezentrum für die weiten Regionen Ostislands. Neben dem wirklich gut gemachten „Ostisländischen Heimatmuseum“ (Minjasafn Austurlands) veranstaltet die Stadt am 3. Juniwochenende jeden Jahres das Jazz-Festival „Djasshátíð Egilsstaða“ und Anfang November werden die „Dagar Myrkurs“, die Tage der Dunkelheit, zelebriert. Hier zeigen die Einwohner von Egilsstaðir, dass man auch der dunklen Jahreszeit Freude abgewinnen kann.

In der näheren Umgebung von Egilsstaðir finden sich zahlreiche sehenswerte Plätze. So zum Beispiel das größte Waldgebiet Islands, der Hallormsstaðaskógur, der seit 1905 unter Naturschutz steht. Hier wurden seit 1903 über 100 Baumarten daraufhin getestet, ob sie auf Island gedeihen können – 10 davon haben den Test bestanden. Dieser Wald, in dem auch Island höchster Baum – eine 1938 gepflanzte russische Lärche – steht, liegt am See Lögurinn, der eine Verbreiterung des Gletscherflusses Lagarfljöt ist. In diesem über 100 Meter tiefen und rund 25 Kilometer langen See lebt der Legende nach ein Seeungeheuer: der Lagarfljótwurm, ein schlangenartiges Tier, das einen Goldschatz bewacht. Erste Berichte darüber stammen bereits aus dem 13. Jahrhundert und bis heute reißen die Sichtungen nicht ab – ganz so wie am schottischen Loch Ness. Am südlichen Ende des Sees liegt Islands vierthöchster Wasserfall, der Hengifoss, der über 118 Meter in ein regelrechtes Amphitheater aus Basaltsäulen stürzt.

Der "Mückensee"Mývatn

Der so friedlich scheinende Mývatn ist alles andere als das. Seine Lage mitten auf der Riftzone der Kontinentalplatten macht den Mývatn zu einem vulkanisch hochgradig aktiven Gebiet.

Der See Mývatn, wie auch das gesamte Gebiet, beeindrucken sofort durch das deutliche Gefühl von Unwirklichkeit. Der Mývatn liegt in einem auch heute noch stark vulkanisch aktiven Gebiet auf der Riftzone zwischen den auseinanderdriftenden Kontinentalplatten. Die Spuren früherer Eruptionen sind mehr als deutlich zu sehen. Einmalig auf der Welt sind die zahlreichen sogenannten Pseudokrater, die nicht durch Lava-Eruptionen, sondern gewaltige Dampfexplosionen entstanden sind. Ein ganz besonderer Krater ist der riesige, kreissymmetrische Tuffring Hverfjall. Natürlich gibt es auch „echte“ Vulkane und Lavafelder, wie das von Dimmuborgir im Umfeld des Mývatn. Der See entstand nach einem Vulkanausbruch vor rund 3.500 Jahren, bei dem ein Lavastrom den Abfluss des Mývatn-Beckens verschloss. Seine heutige Form bekam der Mývatn durch einen weiteren Vulkanausbruch vor ungefähr 1.500 Jahren.

Den Namen „Mývatn“ bekam der See wegen der Myriaden von Zuckmücken, die bei warmem und windstillem Wetter gigantische Schwärme bilden können. Und es gibt die Kriebelmücken, die nur am einzigen natürlichen Abfluss des Sees, der Laxá, vorkommen. Unter anderem diese Mücken machen den See zu einem Paradies der Wasservögel. Allein 16 Entenarten – darunter Kragenenten und die in Europa nur hier vorkommenden Spatelenten – machen den Mývatn zu einem Eldorado für Vogelfreunde. Gut 10.000 Paare aller Arten brüten hier jeden Sommer.

Auch klimatisch ist der Mývatn etwas Besonderes: hier ist es wärmer, trockener und sonniger als im Landesdurchschnitt. Das kommt den Pflanzen am See zu Gute. Sie sind teilweise von einer übermäßigen Größe und Üppigkeit – nun, das sind sie an manchen Stellen auf Island – doch hier scheinen sie von terrestrisch-vulkanischen Kräften genährte Urzeit-Pflanzen zu sein. An manchen Stellen wirken sie wie von der stilsicheren Hand eines Gärtners ausgewählt und arrangiert.

Das beinahe an das Hochland grenzende Gebiet des Mývatn steht seit 1974 unter Naturschutz – insgesamt 4.400 km2. Der See Mývatn ist von Westen oder Osten aus leicht über die Ringstraße zu erreichen, auf der Straße 848 kann man ihn südlich umrunden. Die vulkanische Aktivität sorgt auch für den Betrieb eines wundervollen Naturbades, des „Jarðböðin við Mývatn“ im Nordosten des Mývatn.

Der "Götterwasserfall"Goðafoss Wasserfall

Der Goðafoss gehört zu den schönsten Wasserfällen Islands. Türkisfarbenes Wasser und bizarre Reliefs aus Basalt machen den Goðafoss so besonders.

Der Goðafoss gehört zwar nicht zu den größten, aber ohne Zweifel zu den schönsten Wasserfällen Islands. Das Wasser des Flusses Skjálfandafljót („Der bebende Fluss“) ist hier von einem türkisfarbenen Leuchten. Wie ein lebendiger Vorhang fällt das Wasser des Goðafoss in breiten Kaskaden über eine halbrunde Fallkante herab, die einem Amphitheater gleicht. Steigt man am Ostufer über einen der kleinen Pfade auf Flusshöhe hinunter, kann man dieses Amphitheater bewundern. Es lohnt sich, sich etwas Zeit zu nehmen, um am Ufer des Goðafoss zu verweilen. Es gibt sogar einen kleinen Sandstrand, an dem man sich bei trockenem Wetter ausstrecken und der „Wassermusik“ lauschen kann. Es verbindet sich das Tosen des Wasserfalls mit dem Rauschen des Flusses.

Von diesem Standort aus kann man aber auch noch mehr entdecken: Die Steilufer des Goðafoss bestehen aus Basalt, denn er liegt am Rand des Lavastromes Frambruni. Vor 8.000 Jahren ergoss sich hier die Lava aus dem Vulkan Trölladyngja und erzeugte einen Lavastrom von 100 Kilometern Länge. Dieser Basalt hat oft Säulenform. Und nicht nur das: die Basaltsäulen bilden Muster und Symmetrien, fast sakral wirkende Kulissen mit Ornamenten, Figuren und Gesichtern.
Am Nachmittag hat man – vom Ostufer aus gesehen – Gegenlicht in der Gischt des Wasserfalles: Leuchten in Weiß und Türkis, je nach Lichtsituation. Vom Westufer aus hat man ausschließlich den Blick hinunter in das Tosbecken des Goðafoss. Am Westufer befindet sich auch der Parkplatz, von dem aus man den Goðafoss in ein paar Schritten erreicht.

Wann immer über den Goðafoss geschrieben wird, fehlt der kleine Wasserfall flussabwärts kurz vor der Ringstraßenbrücke: der Geitafoss. Hier kann man die ganze Kraft des Wassers hautnah erleben und steht inmitten einer bizarren Welt aus Basalt. An dieser Stelle verengt sich der Canyon. Das beschleunigt die Wassermassen, die sich hinter der Brücke in einer Biegung der Schlucht verlieren, erheblich. Man erreicht diese Stelle am Westufer des Flusses über einen leicht zu gehenden Pfad, der von dem kleinen Hotel aus zu beiden Wasserfällen führt.

Hauptstadt des NordensAkureyri

Die Universitätsstadt Akureyri wird oft die Hauptstadt des Nordens genannt. Neben historischen Gebäuden, Museen und einem Botanischen Garten hat Akureyri ein reiches Kulturleben.

Akureyri liegt 50 Kilometer südlich des Polarkreises, hat aber ein regenarmes, eher mildes Klima und eine für isländische Verhältnisse üppige Vegetation. In Akureyri gibt es schöne und schneereiche Winter. Hier herrscht auch das klarste und kälteste Winterwetter. Akureyri wurde schon früh besiedelt. Die günstigen klimatischen Verhältnisse und die fruchtbaren Böden um Akureyri machten die Landwirtschaft erfolgreich.

Die Akureyrarkirkja – übersetzt einfach „Akureyris Kirche“ – oberhalb der Stadt mit ihren hohen Türmen ist eines der Wahrzeichen Akureyris. Die Flaniermeile des Stadt, die Hafnarstræti mit ihren Cafés, kann bei richtigem Wetter schon fast mediterran wirken. Die Stadt verfügt über einen eigenen großen Flughafen und einen auch wirtschaftlich bedeutsamen Hafen, der in den Sommermonaten immer häufiger von Kreuzfahrtschiffen angelaufen wird. Akureyri ist ein idealer Ausgangspunkt für Touren zu den im Norden Islands so zahlreichen Naturwundern und Sehenswürdigkeiten, wie der faszinierenden Mývatn-Region oder den Wasserfällen Goðafoss und Aldeyjarfoss.

Oberhalb der Akureyrarkirkja hoch über dem Eyjafjörður findet sich ein ganz besonderes Juwel: der Botanische Garten – einer der nördlichsten Gärten der Welt. Dieser „Lustgarten“ (Lystigarður Akureyrar) umfasst rund 430 und damit fast alle einheimischen Pflanzenarten und ca. 6.600 fremde Pflanzenarten, die aus den gemäßigten Breiten und den Hochgebirgsregionen der Welt stammen. Diese Farbenpracht so hoch im Norden ist einfach überwältigend. Nicht ohne Grund ist der Garten bei den Einwohnern der Stadt genauso beliebt wie bei den Reisenden.
Gegründet wurde der Park von einigen Frauen der Stadt im Jahre 1910 als Stätte der Ruhe und Erholung. Hier wird allerdings auch erprobt, welche Pflanzenarten so nah am Polarkreis überleben können.

20 Kilometer nördlich von Akureyri gibt es einem einmaligen Tauchspot. Dicht unter der Wasseroberfläche liegt im Fjord Eyjafjörður Strytan, ein „Weißer Raucher“, also ein untermeerischer Kamin, der heißes Wasser speit. In diesem Biotop leben viele Mikroorganismen. Auf Grund der extremen Bedingungen Strytans gilt dieser Platz als ein Modell für die Entstehung des Lebens auf unserem Planeten.

Kleine ÜberschriftGrundarfjörður

Grundarfjörður liegt im Norden der Halbinsel Snæfellsness in Westisland. Eine atemberaubend schöne Bucht umrahmt das Fischerstädtchen. Berühmt ist der Hausberg des Ortes, das Kirkjufell.

Grundarfjörður liegt vor einem Küstengebirge, das teilweise alpinen Charakter hat. Dabei handelt es sich um den Gebirgszug Helgrindur mit seinem höchsten Gipfel Kaldnasi, der gleichzeitig Zentralvulkan des Vulkansystems Lýsuskarð ist. Am Fjord Grundarfjörður liegt vor der Stadt auf einer Halbinsel der Berg Kirkjufell, ein spitzer Gipfel, den Eiszeitgletscher von beiden Seiten zugeschliffen haben. Westlich der Stadt liegt das Kap Búlandshöfði, östlich liegt der Kolgrafafjörður.

Die Gegend rund um Grundarfjörður ist bekannt für ihren Vogelreichtum. Am Meer brüten z.B. viele Eismöwen und man entdeckt im Sommer zahlreiche Austernfischer am Strand. Sandregenpfeifer stehen in den moorigen Niederungen. Und über allem schweben nicht selten einige der wenigen in Island noch lebenden Seeadler auf der Suche nach Beute.

Miniatur-IslandSnæfellsnes

Die Halbinsel Snæfellsnes wird oft auch Miniatur-Island genannt, da man auf einem recht kleinen Stück Land schon sehr viel der landschaftlichen Vielfalt Islands erleben kann.

Snæfellsnes befindet sich zwischen der Bucht Faxaflói und dem Fjord Breiðafjörður. Der Snæfellsjökull liegt an der Spitze der Halbinsel, es handelt sich um einen weithin sichtbaren, 1446 m hohen Stratovulkan. Um ihn herum liegt einer der vier Nationalparks Islands, der Snæfellsjökull-Nationalpark. Er hat zahlreiche gekennzeichnete Wanderwege aufzuweisen, zum Beispiel einen alten Weg die Küste entlang von Dritvík nach Djúpalónssandur.

Etwa 7 Millionen Jahre alt oder älter ist das Grundgebirge in Snæfellsnes, das heißt, aus der Zeit, als die Plattengrenzen und der aktive Vulkangürtel sich in diesem Gebiet befanden. Die vulkanische Aktivität stoppte auf Snæfellsnes, als die Plattengrenzen sich vor 7 Millionen Jahren verschoben. Aus unbekannten Gründen begann sie aber wieder vor ungefähr 2 Millionen Jahren.

Die Lava-WasserfälleHraunfossar

Der Name Hraunfossar bedeutet: „Lavafälle“. Über eine Länge von einem Kilometer stürzen unzählige Wasserfälle direkt aus einem Lavafeld in den Fluss Hvítá.

Der einmalige Wasserfall Hraunfossar liegt ganz in der Nähe des Ortes Húsafell im Westen des Landes und nah an der faszinierenden Gletscherlandschaft des Langjökull. Eigentlich sind es viel Wasserfälle. Man kann also besser "die Hraunfossar" sagen. Anders als der nur wenige hundert Meter flussaufwärts gelegene Barnafoss, der Teil des Flusses Hvítá ist, entspringen diese ungewöhnlichen Wasserfälle direkt aus dem mehr als 1.000 Jahre alten Lavafeld Hallmundarhraun und werden von unterirdischen Wasserläufen gespeist. Es sollen mehr als 100 einzelne Wasserfälle sein – wenn man das auch nur schwer zählen kann. Die Strauchvegetation der Gegend ist im Herbst ein wahres Farbenmeer. Das Lavafeld ist von röhrenartigen und zum Teil begehbaren Höhlen durchzogen. Die bekanntesten sind Surtshellir, Viðgelmir und Stefanshellir in der Nähe des Hofes Kallmanstunga.

Von Borgarnes aus sind die Wasserfälle Hraunfossar über die Straßen 50 und 518 in guten 45 Minuten einfach zu erreichen. Vom ausgeschilderten Parkplatz aus erreicht man die Wasserfälle schon nach ein paar Schritten und kann auf einem kleinen Pfad am Südufer des Flusses an den Fällen entlang gehen. Kommt man morgens hierher oder außerhalb der Hauptreisezeit, kann man die Wasserfälle Hraunfossar auch mal ganz für sich allein haben.

Die kleinste Großstadt der WeltReykjavík

Reykjavik - die Hauptstadt Islands: Reykjavik, die nördlichste Hauptstadt der Welt ist eine echte Überraschung. Was hier an Kreativität entsteht, gibt es nirgends sonst auf der Welt. Hier ist das Leben schnell und intensiv.

Reykjavík, isländisch für „Rauchbucht“, ist Islands älteste dauerhafte Siedlung. Nach dem Landnámabók – dem „Landnahmebuch“ – wurde Reykjavík von einem der ersten Siedler auf Island, Ingólfur Arnarson, um das Jahr 870 gegründet. Jahrhunderte lang bestand der Ort nur aus einigen Hütten und hatte kaum Bedeutung für das Land. Das hat sich dramatisch verändert: die Stadt ist heute in nahezu jeder Hinsicht das Herz Islands. Nach den Erschütterungen der Bankenkrise von 2008 war die Stadt gezwungen, sich neu zu erfinden. Und das hat sie getan – auch, indem sie die Kultur als Wirtschaftsfaktor erkannte. So ist Reykjavík heute dynamischer und lebendiger als je zuvor.

Reykjavík ist die kleinste Großstadt der Welt und hat bis heute seinen dörflichen Charakter behalten. Hier kennt jeder jeden und fast alles ist fußläufig zu erreichen. Die kleinen Häuser haben farbige Wellblechfassaden und noch farbigere Dächer. Und mitten drin gibt es zahlreiche architektonische Highlights, wie das neue Konzerthaus Harpa mit seiner kristallin wirkenden Glasfassade oder das südlich des Zentrums gelegene „Perlan“. Sechs riesige Heißwassertanks versorgen von hier aus die Stadt mit Warmwasser. In der Glaskuppel auf den Tanks gibt es ein exzellentes, sich drehendes Restaurant, in dem man beim Dinner sogar die Nordlichter bewundern kann. Das Rathaus steht auf Stelzen im Stadtsee Tjörnin, der, so unglaublich es klingt, zu den wichtigsten Vogelbrutplätzen des Landes gehört. Im Winter wird der Stadtsee zur Eislaufbahn. Das höchste Gebäude der Stadt ist eine Kirche, die 75 Meter hohe Hallgrímskirkja, deren Architektur an die berühmten Basaltsäulen der isländischen Landschaft erinnert. Es lohnt sich, mit dem Aufzug zur Aussichtsplattform hinauf zu fahren. Hier hat man einen fantastischen Blick über die Stadt und die Landschaft.

Obwohl Reykjavík die nördlichste Hauptstadt der Welt ist und nahe am Polarkreis liegt, sind die klimatischen Bedingungen angenehmer als vermutet. In der Stadt und im nahen Umland gibt es unzählige Sehenswürdigkeiten und Möglichkeiten für Aktivitäten. Seit 1999 findet in jedem Jahr im Oktober das legendäre Musikfestival „Iceland Airwaves“ statt. Höhepunkt des Sommers ist sicherlich die „Menningarnótt“, die Reykjavík Kulturnacht im August, die bis zu 100.000 Menschen begeistert. Das ganze Jahr hindurch gibt es zahllose Veranstaltungen. Zum Beispiel den Reykjavík Marathon oder das Reykjavík Jazz Festival. Das kreative Leben der Hauptstadt kann man am besten beim DesignMarch erleben. Jedes Jahr im März zeigen isländische und internationale Künstler in rund 100 Events das Beste aus Mode, Architektur, Kunst und Food Design. Reykjavík ist zu jeder Jahreszeit eine absolut spannende Metropole. So wie ganz Island 365 Tage im Jahr ein faszinierendes Reiseziel ist.